15.07.2019 | Frauennetzwerktreffen

Die Sächsische Staatskanzlei hat geladen – zum zweiten Frauennetzwerktreffen in Dresden mit Ministerpräsident Michael Kretschmer und Dr. Angela Merkel als Ehrengast.

Der Einladung für Montag, den 15.07.2019 sind mehr als 500 Frauen in den Skulpturensaal im Albertinum gefolgt. „Unternehmerinnen, Wissenschaftlerinnen, Freiberuflerinnen, Kulturmacherinnen, Politikerinnen, Führungsfrauen in Justiz und Verwaltung sowie Frauen, die in Betrieben, Krankenhäusern, im Ehrenamt und in der Bildung ganz wichtige Arbeit leisten.“, so Michael Kretschmer auf Facebook.

Die Veranstaltung startete ganz pünktlich um 19:00 Uhr und manch eine huschte nach den umfangreichen Sicherheitschecks erst zu dieser Zeit in den Saal.

Im Austausch über Gleichstellung

Abseits von Parteipolitik hat Frau Dr. Merkel angesprochen, dass Frauen heute noch nicht wirklich gleichberechtigt sind. Sie fordert „unser Ziel muss an allen Stellen Parität sein“ und plauderte ganz neben bei “in der Tat bin ich öfter auf Veranstaltungen, wo weniger Frauen als Männer sind, und deshalb ist es gut, wenn es auch Veranstaltungen gibt, wo deutlich mehr Frauen als Männer anwesend sind”.

Frauenpolitische Themen, künftige Sicherung von Wohlstand, gute Lebensbedingungen und aktuelle Herausforderungen – in einer Impulsrede von gut 15 Minuten ist es schwer vertiefend auf das eine oder andere einzugehen. Aber Fr. Dr. Merkel zeichnete ein Bild, wie ihrer Meinung nach Frauen unterstützt und gefördert werden können.

Sätze aus der Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die wir so voll und ganz unterschreiben können. Hier kannst du dir ihre Rede ansehen bzw. nachlesen:

Rede von Bundeskanzlerin Merkel beim 2. Sächsischen Frauennetzwerktreffen am 15. Juli 2019 in Dresden

Podiumsdiskussion zur weiblichen Zukunft Sachsens

Dass Frauen Ideen haben, Visionen verfolgen und mit ihren oft viel zu leise gesetzten Impulsen Sachsen voranbringen, ist für die Wirtschaftsfrauen Sachsen e.V. gelebte Realität. Welche Impulse dies sein können, zeigte sich zur Podiumsdiskussion. An dieser nahm Prof. Dr. Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Frau Dr. med. Jacqueline Repmann, Frau Celine Lubojanski und Frau Romina Stawowy teil.

Romina Stawowy, Geschäftsführerin der Agentur STAWOWY, ist die Initiatorin der femMit 2019, der Konferenz für mehr Frauen in Medien und Politik, die im April 2019 in Leipzig stattfand. Dort wurde die Frage gestellt: Was müsste passieren, damit mehr Frauen in die Politik gehen? Frauen brauchen Mut und Vorbilder, war die Quintessenz. Frau Merkel verwies hier auf die klassische Politikerkarriere, die im Wahlkreis beginnt, vom Kreisvorsitz über fünf Jahre Landtag bis zur eventuellen Bundestagskandidatur reicht. Sie meinte, dass auch in der Politik nicht gewartet werden kann, bis sich Frauen “hochgedient” hätten.

Als Vertreterin aus dem Erzgebirge war Celine Lubojanski auf der Bühne. Sie bezeichnet sich selbst als Küken der erzgebirgischen Holzkunst, denn als Neunzehnjährige übernahm sie 2017 den väterlichen Betrieb „Kunsthandwerk am Stern“ in Neukirchen. Für diesen Mut, den elterlichen Betrieb mit acht Mitarbeitern direkt nach dem Abitur fortzuführen, erhielt sie dieses Jahr die Auszeichnung “Fachgeschäft des Jahres“ vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller.

Probleme von Kliniken im ländlichen Raum hat Frau Dr. Repmann, Ärztliche Direktorin und Chefärztin der Klinik für Orthopädie, MEDICLIN Waldkrankenhaus Bad Düben angesprochen. So kritisierte sie unter anderem, dass Verbindungen des ÖPNV an den Grenzen des Bundeslandes und teils an den Grenzen der Landkreise enden, was die Suche nach Mitarbeitern erheblich erschwere.

Fragen an die Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten

Frauen und ihre beruflichen Ambitionen bieten ein breites Spektrum. Sie können Politik. Sie können Wirtschaft. Sie können Wissenschaft. Sie können Bildung. Und sie können Soziales, wie Pflege, Familie, Ernährung oder Homöopathie. Diese Bandbreite zeigte sich auch in der anschließenden Fragerunde an die Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten.

Beeindruckend waren die Worte von Maria Euchler, der Bürgermeisterin der Gemeinde Kriebstein. Sie lenkt die Geschicke der ca. 2.100 Einwohner zählenden Gemeinde und weiß was ländlicher Raum und das Gefühl durch alle Raster zu fallen bedeutet.

In der letzten Reihe sitzend, war der Blick auf die Bühne nicht so toll.“, berichtet Cornelia Heinz, Unternehmensberaterin, Autorin und Vorsitzende der Wirtschaftsfrauen Sachsen e.V., „Aber als ich dann das Mikro bekam und als Zweite sprach… Herzklopfen pur.“ (Mitschnitt)

Letzteres gehen wir mit den Wirtschaftsfrauen Sachsen e. V. ganz aktiv an. Um so erfreulicher war es, dass mindestens 20 Mitglieder/Wirtschaftsfrauen auf der Veranstaltung waren. Ein großes Dankeschön für euer Engagement. So macht Netzwerken Spaß.

Vielen Dank für das gelungene 2. Frauennetzwerktreffen in Dresden an Ministerpräsident Michael Kretschmer und sein Team. Wir freuen uns auf eine Fortsetzung.

Quellen:

https://www.bundeskanzlerin.de/bkin-de/aktuelles/frauennetzwerk-dresden-1648628
https://www.mdr.de/sachsen/dresden/dresden-radebeul/angela-merkel-bei-frauennetzwerk-in-dresden-100.html
https://www.lvz.de/Region/Bad-Dueben/Duebener-Chefaerztin-diskutiert-mit-Merkel-in-Dresden

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